Rezension: Oper Leipzig präsentiert „Lady Macbeth von Mzensk“

Die Oper Leipzig zeigt mit ihrer Premiere von „Lady Macbeth von Mzensk“ die Originalfassung des Werks.

1950 nahm der Komponist Dmitri Schostakowitsch an den Feierlichkeiten zum 200. Todestag von Johann Sebastian Bach in Leipzig teil. Im Jahr 1965 wurde die Oper als „Katerina Ismailova“ in Leipzig uraufgeführt.

Jetzt wurde sie als „Lady Macbeth von Mzensk“ veröffentlicht. Der Titel bezieht sich auf Shakespeares mörderische Lady Macbeth.

Schostakowitschs Katerina, eine frisch verheiratete Kaufmannsfrau, deren Mann sowohl im Bett als auch im Geschäft zu versagen scheint, verwandelt sich in eine mörderische Ehefrau.

Zuerst vergiftet sie ihren despotischen Schwiegervater Boris Timofejewitsch mit einer vergifteten Pilzsuppe; später muss sie auch ihren Mann überzeugen, damit sie ihren Liebhaber Sergej heiraten kann.

Eine meisterhafte Zusammenarbeit

Neben dem spanischen Regisseur Francisco Negri und dem italienischen Dirigenten Fabrizio Ventura waren es die zahlreichen Mitwirkenden in Leipzig, denen es gelang, ein wirkungsvolles Kunstwerk zu schaffen.

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Auf der Bühne entwarf Rifail Ajdarpasic ein Bühnenbild, das zunächst eine Arbeits- und Wohnumgebung, eine Mühle, eine Küche und ein Bett zeigt. Später führt er eine Polizeistation ein und schließlich die trostlose sibirische Landschaft.

Man könnte sich an die Gulags der Zaren oder sogar an das heutige Russland erinnert fühlen; eine unaufdringliche Adaption von Schostakowitschs Oper in Leipzig.

Diese Oper ist eine groteske Übertreibung der privaten und sozialen Verhältnisse, ein Spiegel einer unmenschlichen Welt, in der die Menschen gegeneinander handeln.

Um dem Elend zu entkommen, kommt es zu Mord und Gewalt, was zu noch mehr Gewalt, einem zweiten Mord und schließlich einem dritten führt.

Trotz der visuellen Opulenz wurde der Abend von der Musik dominiert. Die orgienartigen Szenen von Katerinas Liebschaften waren besonders musikalisch.

Schostakowitschs Partitur unterstrich meisterhaft den emotionalen Aufruhr und den moralischen Verfall der Figuren. Die Warnung der Oper lautet, dass Gewalt nur zerstören, aber nichts retten kann.

Die fesselnde Aufführung von „Lady Macbeth von Mzensk“ durch die Oper Leipzig ist ein Zeugnis ihres künstlerischen Könnens, das die komplexe Partitur gekonnt in eine fesselnde und zum Nachdenken anregende Produktion umsetzt.